Das Kunstfestival
der Bühnen Graz

Programm

① Festivalinformationen

KLANGLICHT 2025

RAUSCH

10 JAHRE KLANGLICHT
4 Abende Licht- und Klangkunst
von 24. bis 27. Oktober 2025
täglich von 18:00 bis 23:00 Uhr

2025 begeht KLANGLICHT ein Jubiläum: Zum 10. Mal verwandelt sich Graz in einen Rausch aus Farben und Formen, Musik und Texten: sehen und hören, eintauchen, spüren, berührt werden. So feiern sowohl renommierte Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt als auch junge Nachwuchstalente mit ihren Installationen ein wahres Fest für die Sinne: In flutenden Nebelschwaden, zwischen Tausenden von Spiegeln, mitten im Rampenlicht und zugleich zwischen Himmel und Erde tun sich dem Publikum neue Licht- und Klangwelten auf. Wir sehen, was vielleicht gar nicht ist und hören, was wir noch nicht vernommen haben. Wir verlieren uns in diesem Universum, das in voller Blüte erstrahlt, um doch letztendlich wieder zu verfallen. Was davon bleibt? Die Erinnerung an einen Rausch, in dem vielleicht auch wir uns wiederentdeckt oder neu erfunden haben. KLANGLICHT wird im Auftrag der Bühnen Graz organisiert und trägt seit 2015 die Magie zweier zentraler Elemente des Theaters hinaus in den öffentlichen Raum. Mit den Mitteln von Licht und Klang werden Menschen begeistert und berührt, Emotionen geweckt und Momente des Staunens erschaffen. Von 24. bis 27. Oktober 2025 knüpfen bekannte Plätze und Orte auf dem Schlossberg wie auch in der Grazer Innenstadt an zahlreiche Erinnerungen aus einem Jahrzehnt KLANGLICHT an, um zugleich Augen und Ohren für neue Eindrücke zu öffnen.

② Karte

Karte der Reininghausgründe

③ Installationen

1 OUR COLOUR REFLECTION

Liz West

OUR COLOUR REFLECTION

„Our Colour Reflection“ gleicht einem Farbrausch: Mehr als 700 farbige Spiegel erstrecken sich über den Boden der Grazer Schloßbergkasematten. In unterschiedlichen Durchmessern und verschiedenen Höhen reflektieren die Spiegel sowohl die Architektur als auch die Menschen. Farben und Formen werden in den Raum projiziert. Es tut sich eine spielerische und bunte, zugleich elegant anmutende Welt auf, die der steten Veränderung unterliegt: Beeinflusst durch die Bewegungen des Publikums entstehen immer wieder neue Momente und Perspektiven. So wird das Kunstwerk von Liz West zu einem fließenden Austausch zwischen Betrachtenden und Umgebung, zwischen eigenen Perspektiven und raumgreifender Installation.

Standort: Schlossbergbühne Kasematten

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von E-Werk Franz realisiert.

Biografie:
Liz West (*1985) ist eine britische Künstlerin, die für ihre breit gefächerten Werke bekannt ist, die vom Intimen bis zum Monumentalen reichen. Mit einer Vielzahl von Materialien erforscht sie den Einsatz von Licht und Farbe, um Umgebungen zu schaffen, die bei Betrachter:innen ein gesteigertes sensorisches Bewusstsein hervorrufen, oft in enger Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ort. Ihre Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, unter anderem im St Albans Museum + Gallery, in der Kathedrale von Chester, in Compton Verney, im Musée Nissim de Camondo in Paris, im Kraftwerk Berlin, im Tripostal Lille und im Bangalore International Centre.

Credits:
Lichtdesign: Paul Matyschok
Soundinstallation: Cherry Seraph (alias: Sophie Russell)

2 SPHÄREN

Eva Schlegel, Valerie Messini Damjan Minovski

SPHÄREN

Drei von den Besucher:innen begehbare Sphären tun sich im Innenhof des Graz Museum Schlossberg auf. Es sind riesige dreidimensionale Kugeln, die von unscharfen, aber doch lesbaren Texten definiert werden. Die leuchtenden Zeilen kreisen um unsichtbare Mittelpunkte, die Kugeln schweben auf und nieder. Jede der Sphären hat einen eigenen Themenschwerpunkt, die erste zeigt Texte der steirischen Schriftstellerin Rosa Pock, die vom Schreiben, von der Vielseitigkeit der Hand erzählt, die Hand die aber auch „schon das Jenseits berührt“, und so den Raum erzählerisch erweitert. Die zweite Sphäre zitiert Ludwig Wittgenstein, der sich mit Bild, Beschreibung, und Sprache mit Wahrnehmung beschäftigte.  Die dritte Sphäre erzählt von Raum und Räumlichkeit, Aktionsraum und von Unendlichkeit. Um das digitale Kunstwerk sichtbar zu machen, ist die App „Iony“ erforderlich.

Eine Projektion an der Festungsmauer knüpft an diese Augmented Reality-Skulpturen im Innenhof an und eröffnet ebenso einen scheinbar dreidimensionalen Raum. Wie bereits in anderen Werken setzen sich Eva Schlegel, Valerie Messini und Damjan Minovski auch in „Sphären“ mit dem Raumbegriff, mit Immaterialität und dem Verhältnis von Bild und Sprache auseinander. Die in Zusammenarbeit erarbeiteten AR-Skulpturen von „Spären erweitern diese Auseinandersetzung mit dem Räumlichen, der Wahrnehmung und der Verbindung von Mensch und Objekt.

Ein Projekt zu Gast im Graz Museum Schlossberg.

Biografie

Eva Schlegel, lebt und arbeitet in Wien. 1997-2006 Professorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste, Wien. 2011 zeichnete sie als Kommissärin für den Österreichischen Pavillon auf der 54. Biennale di Venezia verantwortlich.
1988 und 1992 nahm sie an der Biennale Sydney teil, 1990 Aperto Venedig, 1995 gestaltete sie im Rahmen der Biennale di Venezia den österreichischen Pavillon zusammen mit Coop Himmelblau, 2017 Biennale Kochin, Indien. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in langjähriger Zusammenarbeit mit den Galerien Krinzinger (Wien), Wendi Norris (San Francisco) und Bo Bjerggard (Kopenhagen) sowie in zahlreichen österreichischen und internationalen Galerien, Museen und Institutionen, u.a. MAK (Wien), Brooklyn Museum (New York), LACMA (Los Angeles), Oklahoma Contemporary (Oklahoma City).
Zahlreiche permanente ortsspezifische Projekte realisierte sie, u.a. in Basel, Kopenhagen, Stockholm, Mumbai und San Francisco, ihre Werke sind u.a. in den Sammlungen der Albertina und des Belvedere, Wien, LACMA, Los Angeles, Museum of Contemporary Art, Chicago, Carlsberg Foundation, Denmark vertreten. Mehrere Publikationen zu ihren Arbeiten liegen vor, 2025 erschien das Buch Eva Schlegel bei Schlebrügge.Editor.
www.evaschlegel.com

Valerie Messini ist Architektin, digitale Künstlerin und Postdoc Senior Scientist am Peter Weibel Forschungsinstitut für digitale Kulturen. In ihrer Forschung untersucht sie mit digitalen Technologien Raum, Identität, Wahrnehmung und Interaktion. Ihre Dissertation „void set – über die Leere im virtuellen Raum“ wurde von Peter Weibel begonnen und nach dessen Tod von Clemens Apprich betreut. Sie publiziert in internationalen Fachzeitschriften und präsentiert ihre Arbeit auf zahlreichen Konferenzen.
Seit 2022 lehrt sie an der Universität für angewandte Kunst Wien das interdisziplinäre Seminar „OTHER MATTER – Exploring Spatial and Curatorial Strategies with Augmented Reality“, seit 2024 auch „Enzyklopädie der Medien“. Zuvor betreute sie (2022–23) Designstudios am Institut für Kunst und Architektur der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 2013 bis 2019 war sie Senior Lecturer am ./studio3 – Institut für experimentelle Architektur, Universität Innsbruck, wo sie VR-Seminare, digitale Strategien, Designkurse sowie Masterarbeiten betreute.
Ihr Architekturstudium an der Angewandten (Studio Prix) schloss sie 2011 mit Auszeichnung ab. Sie arbeitete für internationale Architekturbüros (u. a. Coop Himmelb(l)au [AUT], Snøhetta [NO], Flying Elephant Studio [IN]) und realisierte mit Eva Schlegel mehrere großmaßstäbliche Installationen. Seit 2017 ist sie Ziviltechnikerin. 2018 gründete sie mit Damjan Minovski das Studio 2MVD, das sich der Verbindung von Architektur mit digitalen Kunst- und Technologiepraktiken widmet.

Damjan Minovski studierte Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien und graduierte 2011. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler und Forscher in den Bereichen Architektur, visueller und digitaler Kunst. Er war Universitätsassistent an der Universität Innsbruck sowie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2017 arbeitet er gemeinsam mit Valerie Messini unter dem Namen 2MVD und konzentriert sich dabei auf die Verbindung von Architektur mit Innovationen und Fortschritten im Bereich der digitalen Kunst und Technologie. Derzeit lehrt er an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Informationen zur App:
Für diese Installation ist die Iony-App notwendig (kostenlos). Für einen entspannten Festivalbesuch empfehlen wir, die App bereits vorab herunterzuladen. Dies ist direkt über die Hompage iony.cc oder den App-Store möglich.

QR-Code zum App-Store (Apple und Android):

3 POCHEN

Julian Hölscher

POCHEN

In den Architekturprojektionen von Julian Hölscher geht die analoge Wirklichkeit stets im digitalen Bildgeschehen auf: Es ist ein Zusammenspiel zwischen dem Realen und Projizierten – eingebettet in einen narrativen Kontext. Im Fall von „Pochen“ am Grazer Uhrturm handelt es sich um eine vielschichtige, mehrdeutige Erzählung. Die abstrakte Arbeit changiert zwischen Schnelle und Langsamkeit, zwischen klarem Klang und scheinbarem Geräusch, zwischen An- und Entspannung. Die Projektion lässt die Konturen des Wahrzeichens verschwimmen, sie vage erscheinen und somit zur visuellen Herausforderung für das Publikum werden.

Das Sounddesign von „Pochen“ stammt von Thomas Werner. Warme Klangflächen spüren unterschiedlichen Emotionen nach und erweitern die Arbeit um eine zusätzliche Dimension.

Standort: Uhrturm

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von XAL realisiert.

Vom grafischen Design zum 3d Projection Mapping: Julian Hölscher entwickelt orts- und themenspezifische Konzepte für Orte und Unternehmen. Seine Architekturprojektionen basieren immer auf dem Zusammenspiel der vorgefundenen Architektur, dem digitalen Equivalent und kontextuellen Narrativen. Er entwickelt Bildwerke, in denen die analoge Wirklichkeit in einem digitalen Bildgeschehen aufgeht.

Credits:
Konzeption & Bild: Julian Hölscher
Sounddesign: Thomas Werner

4 VERTIGO

FH Joanneum IDK

VERTIGO

Für ihr Projekt „Vertigo“ setzten sich Designstudierende der FH JOANNEUM intensiv mit dem diesjährigen Festivalthema „Rausch“ auseinander. Die entstandenen Arbeiten verwandeln das Kirchenschiff der Grazer Antoniuskirche in ein immersives Medienerlebnis, das von Liebesrausch bis Kontrollverlust, vom Kampf zwischen Natur und Maschine bis zur bedrohlichen Strömung unterschiedliche künstlerische Interpretationen zeigt. Licht und Klang dienen in den Werken nicht nur als gestalterisches Mittel, sondern werden von den Studierenden der Fachbereiche Media, Sound und Interaction Design gezielt eingesetzt, um vielschichtige Erzählungen zu erschaffen. Betreut wurde das Projekt von Astrid Drechsler, Daniel Fabry, Michael Kernbichler, Didi Mosbacher und Roman Pürcher.

Standort: Antoniuskirche

Ein Projekt zu Gast im Volkskundemuseum.

Masterstudierende des Instituts für Design & Kommunikation der FH JOANNEUM können sich in den unterschiedlichen Schwerpunkten Communication, Media, Sound und Interaction Design spezialisieren. In diesem Studiengängen spielen auch Licht  und Klang als Arbeits- und Ausdrucksmittel eine maßgebliche Rolle, was zu einer bereits mehrjährigen Kooperation mit KLANGLICHT geführt hat. 2025 beteiligen sich die Design- Studierenden nicht nur mit ihrem Projekt „Vertigo“ am Festival – Sound Designer:innen produzieren ebenso den KLANGLICHT-Audio-Guide, über den man vor Ort Informationen zu den einzelnen Installationen erhält.

Betreut wurde das Projekt von Astrid Drechsler, Daniel Fabry, Michael Kernbichler, Didi Mosbacher und Roman Pürcher.

Credits:
Media, Sound und Interaction Design Studierende der FH JOANNEUM & Kunst-Universität Graz:
Ackerl Magdalena, Adlberger David, Allerstorfer Selina, Archilia Sopio, Blümel Dominik, Bonevie Noah, Bremer Victoria, Dorzhieva Elina, Hohenbrink Joschua, Huft Alina, Ioseb Ioseliani, Jakubiak Franciszek, Karkheck Jessica, Kobler Tanja, Mammadov Seymur, Marzouki Tarek, Onyebuchi Arinze, Orynbayeva Leila, Poštrak Veronika, Prassé Florian, Prinz Felix, Rieder Lukas, Schittenkopf Tobias, Schneider Verena, Schnurrer Jakob, Schmitz Gregor, Schwarz Valerie, Steigerwald Désirée, Thausing Florian, Verhounik Peter, Volkova Alina, Waldenberger Sara, Zourkou Genovefa

5 LOTUS PODS

David Ram

LOTUS PODS

Es sind hohe Kapseln, die wie zufällig am Grazer Freiheitsplatz verstreut wirken. Was mag ihr Zweck sein? Das genaue Hinsehen offenbart: Es sind ineinander verschlungene Lichtlinien, die sich zu einer Hülle formen. Und noch mehr: Diese „Lotus Pods“ von Künstler David Ram sind keineswegs statisch. Vielmehr beginnen sie sich durch Berührung, also durch die Interaktion zwischen Betrachtenden und Skulptur, zu drehen. Je schneller die Drehung, desto heller das Licht. Das Ergebnis ist eine visuelle Kraft, die auf spielerische Weise in ihren Bann zieht – hinaus aus der Welt und hinein in diesen intensiven Moment. Verliert die Kapsel wieder ihren Schwung, füllt Dunkelheit die Leere, die das Licht hinterlassen hat. Jedoch ist es nur eine kurze Stille und ein flüchtiger Stillstand bis der Reigen von Neuem beginnt.

Standort: Freiheitsplatz

Credits:
Text: Seppo Gründler
Sounddesign: Seppo Gründler

6 MANTRA MODULATION

Studio MO:YA

MANTRA MODULATION

„Mantra Modulation“ verbindet Vergangenheit und Gegenwart: Auf der Bühne des Schauspielhauses erwacht eine virtuelle kinetische Skulptur mittels 3D-Brillen zum Leben. Im Einklang mit den visuellen Bewegungen entfaltet sich ein generativer Klangteppich. Das Publikum ist dabei nicht nur eingeladen, in diesen Raum der Illusion einzutauchen, sondern auch mitzuwirken: An einem interaktiven Pult können die visuellen und auditiven Elemente des Werkes moduliert werden: Jede Berührung formt die Welt, die sich vor den Augen der Besucher:innen auftut und erzählt ihnen eine eigene, ganz individuelle Geschichte. Diese Art der Co-Creation verwischt die Grenzen zwischen Kunst und Publikum und schafft eine persönliche Verbindung zur Installation.

Achtung:
3D Brillen notwendig!!! (im Festivalpass inkludiert)

Standort: Schauspielhaus Graz

Inspiriert von Karlheinz Stockhausens „MANTRA“ (1970), das aus einem einzigen motivischen Kern und mittels der Vervielfachung von Klang- und Wahrnehmungsebenen einen musikalischen Kosmos entfaltet, übersetzt „MANTRA MODULATION“ dieses Konzept in eine audiovisuelle Dimension. Die historische Technik der stereoskopischen Projektion bzw. Anaglyphenbilder, gepaart mit moderner Technologie, schaffen zusätzlich eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Biografie:
Studio MO:YA ist das Kreativstudio von Roland Mariacher und Werner Huber. Die beiden österreichischen Designer und Medienkünstler schaffen seit 2011 mit ihren immersiven Rauminszenierungen Erlebnisse, die physische und digitale Welten verschmelzen lassen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem mit dem Staatspreis Design in der Kategorie „Design Concepts“ und dem Shenzhen Global Design Award ausgezeichnet. Als Lektoren am Institut für Design und Kommunikation der FH Joanneum geben sie ihr Wissen an junge Gestalter*innen weiter.

Credits:
Konzeption, Bild & Sounddesign: Studio MO:YA

7 AFTEREAL

Yasuhiro Chida

AFTEREAL

Es ist der magisch anmutenden Effekt von Wunderkerzen, dem Zeichnen mit Licht in der Luft, an die „Aftereal“ erinnert. Das Bild eines leuchtenden Funkens wird für den Bruchteil einer Sekunde im Gehirn festgehalten und sogleich von einem neuen Bild ersetzt. Bild an Bild entsteht so eine leuchtende Zeichnung, die eigentlich gar nicht da ist.

Für sein Projekt im Grazer Burggarten verwendete Yasuhiro Chida Hunderte von elastischen, sich bewegenden und durch UV-Licht leuchtende Drähte. Ihre wellenförmigen Bewegungen ergeben ein Leuchtbild, das Betrachtenden ebenso im Gedächtnis bleibt wie das Bild einer Wunderkerze. Ganz dem Stil des japanischen Künstlers entsprechend ist auch „Aftereal“ ein Werk, das trotz der Einfachheit seiner Mittel ein tief berührendes Erlebnis schafft. Seine Botschaft: Das, was wir als Realität wahrnehmen ist ein Konstrukt unserer Augen und unseres Gehirns. Trotz dieser Illusion sind unsere Augen das wichtigste Medium zur visuellen Erkundung der Welt; kein Smartphone, keine Kamera, keine VR-Brille könnte sie ersetzen.

Standort: Burggarten

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von der Industriellenvereinigung Steiermark realisiert.

Biografie:
Yasuhiro Chida ist ein aus Japan stammender Lichtkünstler. Er studierte Architektur an der Musashino Art University in Tokio. Von seinen persönlichen Erfahrungen im Bergsteigen, Eisklettern und Höhlenwandern beeinflusst, lotet er dieses besondere Raumbewusstsein in der Natur, sowie die beeindruckenden, körperlichen Sinneseindrücke in seinen immersiven Installationen aus. So schafft der Künstler mit oft ausgesprochen simplen Mitteln beeindruckende Erlebnisse im öffentlichen Raum. 2019 wurde Yasuhiro Chida mit dem Publikumspreis des International Light Art Award 2019 in Unna ausgezeichnet. Nebenbei entsteht sein eigenes Kunstmuseum, das Museum of Spatial Art in Tatsuno, Nagano, Japan.

8 EYE SEE YOU

Olafur Eliasson

EYE SEE YOU

Die Lichtskulptur „Eye see you“ von Olafur Eliasson hält in der Orangerie Einzug. Dort lädt sie dazu ein, sich selbst in Beziehung zur ältesten Kraft zu sehen, die uns am Leben hält: der Sonne. Sie spendet uns Energie, stellt in Zeiten des Klimawandels aber auch eine Gefahr dar. Diese inhaltliche Dualität entspricht Eliassons Ansatz, Werke zu schaffen, die einerseits „nur“ gesehen werden, andererseits infrage stellen, wie sie gesehen werden können.

„Eye see you“ ist dabei einfach und komplex zugleich. Es besteht aus einer Schale auf einem Stativ, einer Leuchte mit einer einzigen Lichtfrequenz und zwei Glasscheiben, die ihre Farbe je nach Position und Bewegung der Betrachtenden ändern. Das sich daraus ergebende Werk lässt unterschiedliche Interpretationen zu: Erkennen wir ein einäugiges und damit sehendes Subjekt oder – ganz auf seine Dinglichkeit reduziert – ein rein technologisches Objekt? Oder doch den Mittelpunkt eines ganzen Universums?

Standort: Orangerie im Burggarten

Biographie:
Olafur Eliasson (geboren 1967 in Kopenhagen, Dänemark) ist ein international renommierter Künstler, der mit Installationen, Skulpturen und architektonischen Projekten arbeitet. Seine Werke beschäftigen sich oft mit Naturphänomenen wie Licht, Wasser, Nebel oder Bewegung und machen physische wie auch gesellschaftliche Prozesse erfahrbar. 
Zu seinen bekanntesten Projekten zählen die monumentale Installation „The Weather Project“ (2003) in der Tate Modern in London, die eine riesige Sonne in der Turbinenhalle inszenierte, sowie die „Waterfalls“ (2008), künstliche Wasserfälle im öffentlichen Raum New Yorks. Auch seine sozialen Projekte wie „Little Sun“ (2012), eine solarbetriebene Lampe zur Verbesserung des Zugangs zu Licht in Regionen ohne Stromversorgung, sind prägend.
Eliassons Arbeiten sind weltweit in großen Museen und im öffentlichen Raum zu sehen. Er lehrt zudem als Professor für Architektur und Kunst an der Universität der Künste Berlin. Mit seinem Werk verbindet er Kunst, Naturwissenschaft, Architektur und Gesellschaft und zählt heute zu den einflussreichsten Künstlern seiner Generation.

Credits:
Commissioned by Luis Vuitton Malletier
TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Collection

9 FRESNEL

Yasuhiro Chida

FRESNEL

Hunderte kleiner Spiegel befinden sich auf dem Boden. Sie reflektieren das Licht, das auf sie fällt und werfen es vertikal nach oben. So entstehen unzählige Lichtsäulen im Bereich unter der Kuppel des Mausoleums. Für den kurzen Moment, in dem sie ihre Umgebung erhellen, machen sie den Raum für die menschlichen Sinne messbar, erfahrbar, begreifbar. Die Präsenz des Lichts, sowohl seine säulenförmige Erscheinung als auch sein Fortwirken in die Höhe, sind so stark, dass sie sogar in der Dunkelheit noch spürbar sind. Dazu erklingt sanfte, sinnliche Musik. Es ist ein geheimnisvolles, berührendes Erleben des Raumes, das dem Publikum in Yasuhiro Chida’s Projekt „Fresnel“ zuteil wird.

Standort: Mausoleum

Biografie:
Yasuhiro Chida ist ein aus Japan stammender Lichtkünstler. Er studierte Architektur an der Musashino Art University in Tokio. Von seinen persönlichen Erfahrungen im Bergsteigen, Eisklettern und Höhlenwandern beeinflusst, lotet er dieses besondere Raumbewusstsein in der Natur, sowie die beeindruckenden, körperlichen Sinneseindrücke in seinen immersiven Installationen aus. So schafft der Künstler mit oft ausgesprochen simplen Mitteln beeindruckende Erlebnisse im öffentlichen Raum. 2019 wurde Yasuhiro Chida mit dem Publikumspreis des International Light Art Award 2019 in Unna ausgezeichnet. Nebenbei entsteht sein eigenes Kunstmuseum, das Museum of Spatial Art in Tatsuno, Nagano, Japan.

10 ECHOES OF LIGHT

Onionlab

ECHOES OF LIGHT

Unsere Identität gleicht einem Spiegelbild, bestehend aus Einzelteilen und durch Beziehung und Interaktion im ständigen Wandel – so die These der Installation „Echoes of Light“ in der Grazer Stadtpfarrkirche. In mehreren Phasen erlebt das Publikum eine Reise zwischen Fragmentierung und Verbindung. Einzelne Reflexionen bewegen sich durch den Raum, ihr Fluss entspricht der fließenden Natur unseres eigenen Daseins. Dann, für nur wenige Augenblicke, richten sich die Reflexionen aneinander aus, interagieren miteinander, verschmelzen und wirken plötzlich nicht länger verzerrt, sondern klar und deutlich.

Zusammen mit dem Klangkünstler Shinji Wakasa arbeitete das spanische Künstlerkollektiv Onionlab für dieses Projekt mit geneigten Spiegeln und interaktiven Technologien. Sensoren erfassen nicht nur die Bewegungen des Publikums, sondern auch Emotionen und übersetzen diese in Echtzeit in eine künstlerische Landschaft aus Licht und Klang. Sowohl die physische als auch die emotionale Präsenz der Anwesenden hinterlässt sowohl eine visuelle als auch akustische Spur, die zum Gesamterlebnis beiträgt.

Standort: Stadtpfarrkirche

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung vom Ramon Llull Institut realisiert.

Biographie:
Onionlab ist ein multidisziplinäres Studio, das audiovisuelle Installationen und Ausstellungen inszeniert und produziert. Mit ihrer Arbeit schaffen sie Schnittpunkte zwischen Technologie, Design und Kunst. Onionlab hat seinen Sitz in Barcelona und arbeitet mit mehr als 15 Jahren Erfahrung weltweit.

Credits:
Director: Jordi Pont,
Art Director: Berta González
Producers: Juan Pablo Rocha, Eric Rubio
3D Artists: Santiago Morrison, Federico Morrison
Sound Design: Shinji Wakasa
Technical Direction: Antoni Esteban Martret
Technical Advisor: Oliver Kern

11 LIQUID LENSE

Alessandro Lupi

LIQUID LENSE

In der Installation „Liquid Lense“ von Alessandro Lupi verwandelt sich eine Wasseroberfläche in eine Art flüssige Linse. Tropfen fallen in unterschiedlichen Rhythmen, Wellen werden erzeugt, Licht wird gebrochen. So entstehen komplexe Formen, Wellen, Farben und Interferenzstreifen, die sich im gesamten Innenhof des Amtshauses der Stadt Graz ausbreiten. Die scheinbar einfache Betrachtung dieser visuellen Effekte wird zu einer geradezu hypnotisierenden Wahrnehmungsübung für das Publikum. Die ruhige, kontemplative Atmosphäre lädt zum gänzlichen Eintauchen, zum Sich-fallen-lassen, gerne auch ein wenig zum Sich-verlieren ein.

Standort: Innenhof Bürger:innenamt

Biographie:
Alessandro Lupi wurde in Genua, Italien, geboren. Heute lebt und arbeitet er in Berlin, Deutschland.
Er studierte an der Accademia Ligustica di Belle Arti in Genua.
Seine Arbeiten wurden unter anderem auf der Architekturbiennale in Venedig, in den Uffizien in Florenz, im Avesta Museum in Schweden und im Kunsthaus Tacheles in Berlin ausgestellt. 2008 schuf er eine Installation für die Biennale in Havanna, die heute in der Nationalen Schule der Schönen Künste San Alejandro dauerhaft ausgestellt ist. Im Jahr 2010 beauftragte ihn die Stadt Ljubljana mit der Schaffung einer Skulptur, um den Status Ljubljanas als UNESCO-Weltbuchhauptstadt zu feiern.
Lupis Arbeit konzentriert sich auf Licht und dessen Verschmelzung mit Farbe, Raum und Zeit. Jedes Werk scheint seine eigene Welt zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf dem Konzept der „Umkehrung” liegt, das dem Betrachter eine unerwartete Perspektive bietet. In seinen Werken werden Dichotomien wie Außen-Innen, Freiheit-Gefängnis und Leben-Tod durch die zeitgenössische Wahrnehmung dieser beiden Aspekte aufgehoben, ohne dass eine wahrnehmungsbezogene oder hierarchische Vorrangstellung bevorzugt wird.

12 FREQUENZEN

David Reumüller

FREQUENZEN

David Reumüller, der bereits mehrfach an KLANGLICHT mitwirkte, zeigt zum zehnjährigen Jubiläum eine Arbeit, in der die zentralen Elemente des Festivalnamens – Klang und Licht – direkt ineinandergreifen: Eine Komposition, die in Kooperation mit seiner Musikformation EXIT VOID entstand, wird über Membranen in eine präzise Laserzeichnung übertragen; der akustische Impuls also in Echtzeit in eine visuelle Frequenz übersetzt. So wird im Joanneumsviertel Klang zu Licht, Hörbares zu Sichtbarem – und der Eindruck entsteht, als hebe „Frequenzen“ die Grenzen zwischen diesen beiden künstlerischen Dimensionen auf.

Ein Projekt zu Gast im Joanneumsviertel.

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von der Holding Graz realisiert.

Biographie:
David Reumüller (1979, Gaal, lebt in Graz/Wien) ist ein interdisziplinärer Künstler, der in seinen Installationen, Malereien, Filmen und Projekten Musik, Licht, Raum und Wahrnehmung verwebt. Seine Arbeiten – von der Galerie bis zum Festival – hinterfragen Identität und Wirklichkeit. Gewinner des Kunstförderungspreises Graz (2021) und Stipendiat 2024.

Credits:
Konzeption: David Reumüller
Komposition: Exit Void
feat.: Manfred Engelmayr,, Katrin Euller (aka Rent), Alex Kranabetter, Wolfgang Lehmann, Anja Plaschg (aka Soap&Skin), David Reumüller
Audioedit: Wolfgang Lehmann
Lasertechnik: GLS Laser

13 FLUX

Collectif Scale

FLUX

„Flux“ von Collectif Scale entstand 2021 im Rahmen des Constellations Festivals in Metz, Frankreich, reist seither durch die ganze Welt und macht bei KLANGLICHT 2025 im Grazer Landhaushof Station. Die sich bewegende, modulare Form und ihre Leuchtkraft zieht Menschen allerorts und aller Art in ihren Bann. Die Vervielfachung des einfachen Lichtkörpers, die Dynamik der Installation sowie die Variationen zeitlicher Phasen und Geschwindigkeit erschaffen den Eindruck eines scheinbar organischen Objekts, das den Betrachtenden einmal in poetischen, ein andermal in frenetischen Wellen begegnet.

Wie mit anderen Arbeiten hinterfragt das Künstlerkollektiv auch mit der sinnlichen und zugleich spielerischen Installation „Flux“ die Verbindung von Licht und Architektur, Unterhaltung und Kunst, von Natur, Mensch und Maschine.

Standort: Landhaushof

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von Raiffeisen-Landesbank Steiermark realisiert.

Credits:
Installation: Collectif Scale
Music: Grégory Sémah
Instagram/collectifscale

14 ARKESTRA OF LIGHT – LIFTED

OchoReSotto

ARKESTRA OF LIGHT – LIFTED

„Arkestra of light – lifted“ verwandelt die Fassade der Dreifaltigkeitskirche in einen lebendigen Körper, in dem Licht, Klang und Emotion verschmelzen. Sowohl durch analoge als auch digitale Animationstechniken lässt das Künstlerkollektiv OchoReSotto bewegte Muster entstehen, die ein Wechselspiel aus Ruhe und Intimität, Freude und Energie vermitteln. Vor dem Publikum tut sich so eine poetische visuelle Symphonie auf – präzise abgestimmt auf die dazu erklingende Musik. Wie im Rausch verschwimmen die Eindrücke der sinnlichen Erfahrung: Farben pulsieren mit Klängen, Texturen hallen mit Erinnerungen wider und Bewegungen transportieren Stimmungen. Es ist eine Welt, in der Logik vage wird, die sich auf das Sehen und das Hören, Intuition und Gefühl verlässt.

Standort: Dreifaltigkeitskirche

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von der Grazer Wechselseitigen Versicherung realisiert.

Biographie:
Seit mehr als 20 Jahren sind die Grazer Volker Sernetz, Stefan Sobotka-Grünewald und Lia Rädler als Film- und Projektionskünstler tätig. Neben Video- und Filmproduktionen sind sie mit ihren Großformat-Projektionen sowohl national als auch international erfolgreich aktiv. OchoReSotto schaffen Licht- und Soundinstallationen auf Fassaden oder lassen Räume buchstäblich in einem anderen Licht erscheinen. Ihre Projektionskunst setzt das Trio auch für permanente Installationen wie in Museen und Showrooms ein oder in Kombination mit Architektur und im öffentlichen Raum. 
Sie sind Gründer des „strictly analog – studio for experimental progress“ ( Graz / Triest  / Tokyo) –  ein Netzwerk zu Förderung von alternativen/experimentellen Arbeits- und Kommunikationsprozessen. 

Credits:
Musik: Wolfgang Lehmann
Videotechnik: Peter Venus
Technik: Noise Gate

15 TOPIA

Zalán Szakács

TOPIA

Die Installation „Topia“ mutet wie eine moderne Version einer Kinoleinwand an: ein digitales Fenster, das doch auch eine skulpturale Dimension aufweist. Die Lichtinstallation überdenkt dabei die Fläche als architektonisches Element und erfindet für sie ein neues Konzept, das sich vom materiellen Objekt entfernt. Dafür werden Flächen geöffnet und geschlossen, unterschiedliche Atmosphären und Stimmungen miteinander verwoben, neue Welten in bereits bestehenden konstruiert. So lässt „Topia“ im realen Raum des Dom im Bergs eine Lichtwand entstehen, die deutlich sichtbar, aber nicht greifbar ist und das Publikum auf sehr besondere Weise zum Erahnen und Erkunden einlädt.

Standort: Dom im Berg

ACHTUNG:
Am Samstag, dem 25.10.2025, ist der letzte Einlass bereits um 21:50 Uhr.

Biographie:
Zalán Szakács ist ein Künstler, der immersive Kunst, Szenografie und medientheoretische Forschung miteinander verbindet. In seinen Arbeiten untersucht Szakács die Beziehung zwischen Raum, Körper und Technologie, was zu multisensorischen Erfahrungen führt, die Elemente wie Licht, Klang, Geruch, Tastbarkeit und Bewegung umfassen.
Szakács‘ Kunstinstallationen laden den Betrachter zu einer mystischen Reise ein, auf der Realität und Fiktion miteinander verschmelzen. Im Einklang mit der individuellen und kollektiven Erfahrung weckt sie ein tieferes Bewusstsein für den Körper im Raum und ist in der Lage, den Betrachter an einen anderen Ort und in eine andere Zeit zu versetzen.
Er hat beim CTM Festival (DE), MUTEK MX (MX), Ars Electronica Festival (AUT), dem Internationalen Filmfestival Rotterdam (NL), dem Stedelijk Museum Amsterdam (NL), Het Nieuwe Instituut (NL), V2_ Lab for the Unstable Media (NL), dem Kunsthaus Graz (AUT), MU Hybrid Art House (NL), Instrument Inventors Initiative (NL), TENT Rotterdam (NL), W139 (NL), Netherlands Film Festival (NL), Recontres Internationales Loods6/Amsterdam (NL), Zsolnay Light Festival (HU) und Light Art Museum Budapest (HU). Szakács ist Hauptdozent an der Utrecht University of Arts.

Credits:
Research, concept, light composition: Zalán Szakács
Sound composition: Pandelis Diamantides
Light programming: Loden Rietveld
Technical production: Studio Den Haan, Franz Kauffmann

16 YOUNG MASTERS EXHIBITION

Jana Habiger, Joschua Hohenbrink, Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini, Xaver Rath, Alice Zanutti, Bensu Kaya, Indy YuQian

YOUNG MASTERS EXHIBITION

Auch 2025 findet im Rahmen des Festivals die KLANGLICHT Young Masters Exhibition in den Seitentunneln des Schlossbergstollens statt. Dieses Jahr werden insgesamt fünf Werke von Nachwuchskünstler:innen gezeigt, die meisten von ihnen zum ersten Mal. Mit der Ausstellung bietet KLANGLICHT jungen und angehenden Künstler:innen und Kollektiven die Möglichkeit, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, Aufmerksamkeit zu gewinnen und dieser Art auch neue Kontakte für Kooperationen oder weitere Ausstellungen herzustellen.

Die diesjährigen Teilnehmer:innen sind Jana Habiger, Joschua Hohenbrink, Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini, Xaver Rath, Alice Zanutti, Bensu Kaya und Indy YuQian. Die Medienkunstwerke dieser Künstler:innen sind philosophisch bis dramatisch, teils sogar interaktiv und schaffen in den Höhlen des Stollens ihre ganz eigene, sehr stimmungsvolle Atmosphäre.

kuratiert von Jan Herman de Boer

Standort: Schlossbergstollen, Zugang über Schlossbergplatz

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von der AVL realisiert.

Jana Habiger – IN THE END
Auf einer Miniatur-Version des Grazer Uhrturms ereignen sich seltsame Szenen. Es sind Szenen der biblischen Apokalyptik wie sie im Buch der Offenbarung beschrieben werden. Die Glocken des Uhrturms, die bereits aus vielen Gründen geläutet haben, verkünden nun eine weitere, neue Botschaft: Sieben Siegel öffnen sich, sieben Posaunen erklingen, sieben Schalen mit Plagen werden über die Welt ausgegossen.
Jana Habiger stellt mit „In the end“ eine Parallele zu unserer eigentlichen Realität her – einer Realität, die vielen Menschen durch Klimawandel, Massensterben von Arten und Erschöpfung natürlicher Ressourcen eigentlich surreal erscheint; so surreal wie die Realität in diesem Werk.

Joschua Hohenbrink – THE DRAGON’S CAVE
In seinem Projekt „Die Drachenhöhle“ erzählt Joschua Hohenbrink die Geschichte eines Drachens, der tief im Schlossberg ruht. Jedoch hält er sich nicht versteckt; vielmehr ist der Berg selbst der Drache. Er ist in die geologische und kulturelle Geschichte des Ortes eingebettet und hält sich in den Schichten der Zeit und der Natur verborgen. Mit wachsenden Pflanzen, die zu einem Netz aus Linien werden, die sich wiederum zu einem Drachen formen zeigt Hohenbrink einen Zyklus aus Verwandlung, Leben, Verfall und Wiedergeburt.

Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini, Xaver Rath – LET GO
Nicht jeder Moment muss geformt werden. Manchmal ereignen sich tiefgreifende Veränderungen, wenn sich der Mensch entschließt, die Erfahrung nicht zu gestalten, sondern zu beobachten. So lautet die Botschaft von „Let go“. Die Installation von Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini und Xaver Rath untersucht die Spannung zwischen Kontrolle und Akzeptanz in Träumen und damit auch im Leben. Mittels einer Schnittstelle kann das Publikum den hier erlebten Traum beeinflussen: Jede Berührung verändert ihn. Doch je mehr Interaktion stattfindet, desto mehr Widerstand leistet das System. Chaos und Leere folgen und weichen erst der Schönheit, wenn auch die Kontrolle endet – und man einfach loslässt.

Alice Zanutti, Bensu Kaya – THE CROSSING
Eine Wasseroberfläche, die zunächst ruhig erscheint, wird von versteckten Strömungen bewegt. Warmes Weiß wird stets durch aggressives Rot gestört. Und ein Karussell der Silhouetten dreht sich unaufhörlich. An Ruhe – gar Sicherheit – ist hier nicht zu denken. Das Publikum beobachtet aus der Ferne. Ein Eingreifen ist nicht möglich.
„The Crossing“ von Alice Zanutti und Bensu Kaya ist eine Installation aus Licht und Schatten und erzählt die Geschichte von Migration: Vertreibung, die Illusion von Sicherheit, Gefahr, Tod und nicht zuletzt auch der passive Blick der Welt auf humanitäre Krisen.

Indy YuQian – FRAGEMENTS OF IDENTITY
„Fragments of Identity“ ist eine audiovisuelle Installation, die sich mit Selbstfindung zwischen zwei Kulturen auseinandersetzt. Im Zentrum steht das Porzellan, das einst von China in die Niederlande reiste, sich dort von seinen chinesischen Vorfahren löste und sich mit der Entwicklung der niederländischen Keramik als eigenständiges und wertvolles Kulturerbe etablierte.
Wie das Porzellan kam auch Indy YuQian selbst von China in die Niederlande und fand sich dort in einer Kultur wieder, die oft anders war als sie erwartet hatte. Auf Basis dieser Analogie erforscht die Künstlerin mit ihrem Projekt kulturelles Leben, hinterfragt Traditionen und feiert Identität.

Newsletteranmeldung