Das Heute legt sich über das Gestern, doch Vergangenheit kann man ebenso wenig löschen wie das, was gerade passiert: Mit einer hochpolitischen Installation von William Kentridge setzte das Schauspielhaus bei KLANGLICHT 2019 seine Auseinandersetzung mit dem afrikanischen Kontinent fort. In der 3-Kanal-Video- und Soundinstallation des südafrikanischen Künstlers überlagern sich Symbole der chinesischen Kulturrevolution mit der Greul des weißen Apartheid-Regimes in Südafrika sowie die Geschichte des europäischen Kolonialismus mit den heutigen Wirtschaftsinteressen Chinas.
KLANGLICHT 2019
William Kentridge ist international bekannt für seine raumgreifenden Installationen und gehört zudem zu den weltweit führenden Theater- und Opernregisseuren. Mit seinen Filmen, Zeichnungen, Objekten und Performances verwandelt er traumatische politische Erlebnisse in poetische Allegorien.
Ein Projekt von: William Kentridge
Choreografie: Dada Masilo
Komposition und Arrangement: Philip Miller
Performers: Dada Masilo, Tlale Makhene, Bham Ntabeni, Thato Mothlaolwa, Thabani Edwin Ntuli
Musiker*innen: vocals Bham Ntabeni, Moses Moeta, Joanna Dudley, Ann Masina, tlale Makhene, Thato Motlhaolwa, Percussion Tlale Makhene, trombone Dan Selsick, trumpet and spoons Adam Howard, Tuba George Fombe, guitar Charles Knighten-Pullen, Stroh violin Waldo Alexander
Kuratiert von: Schauspielhaus Graz
„William Kentridges Arbeiten – seien sie fürs Theater oder die Oper, seien es Zeichnungen oder Installationen – verhandeln gesellschaftliche Konflikte. Sie sind politisch, schaffen sinnliche und zugleich komplexe Bildräume und setzen auf die Mehrdeutigkeit suggestiver Bilder. In dem gezeigten Werk beschäftigt er sich mit den vielgestaltigen Verflechtungen des europäischen und auch des chinesischen Kolonialismus auf dem afrikanischen Kontinent. Das Schauspielhaus Graz setzt mit diesem Beitrag seinen „Afrika“-Diskurs fort.“
– Iris Laufenberg, Intendantin Schauspielhaus Graz