NICHT IM VORLIEGENDEN SACHVERHALT
Johannes Kepler, historische Größe der Mathematik und Astronomie, musste Graz als Protestant im Zuge der Gegenreformation verlassen. 200 Jahre später wurde ihm an diesem Ort ein Denkmal gesetzt: Die Gründung des Joanneums war ein politisches Statement, um Wissen allen – ganz gleich welcher Überzeugung – zugänglich zu machen. Mit seinem Projekt „Nicht im vorliegenden Sachverhalt“ nimmt der Künstler Joseph Kosuth ebenfalls auf den Gelehrten Bezug: Der Titel ist eine Anlehnung an Keplers astronomische Überlegungen zur Schöpfung. So verbindet auch Kosuth für seine Arbeit im Lesliehof das Medium Licht mit einer keplerschen These, die einen Bezug zum Sternenhimmel herstellt: Die Kraft, die den Aspekten ihre Bedeutung verleiht, wohnt allen Körpern inne und zeigt sich dort, wo ein Sachverhalt sichtbar zum Ausdruck kommt.