Das Kunstfestival
der Bühnen Graz

Yasuhiro Chida

AFTEREAL

Es ist der magisch anmutenden Effekt von Wunderkerzen, dem Zeichnen mit Licht in der Luft, an die „Aftereal“ erinnert. Das Bild eines leuchtenden Funkens wird für den Bruchteil einer Sekunde im Gehirn festgehalten und sogleich von einem neuen Bild ersetzt. Bild an Bild entsteht so eine leuchtende Zeichnung, die eigentlich gar nicht da ist.

Für sein Projekt im Grazer Burggarten verwendete Yasuhiro Chida Hunderte von elastischen, sich bewegenden und durch UV-Licht leuchtende Drähte. Ihre wellenförmigen Bewegungen ergeben ein Leuchtbild, das Betrachtenden ebenso im Gedächtnis bleibt wie das Bild einer Wunderkerze. Ganz dem Stil des japanischen Künstlers entsprechend ist auch „Aftereal“ ein Werk, das trotz der Einfachheit seiner Mittel ein tief berührendes Erlebnis schafft. Seine Botschaft: Das, was wir als Realität wahrnehmen ist ein Konstrukt unserer Augen und unseres Gehirns. Trotz dieser Illusion sind unsere Augen das wichtigste Medium zur visuellen Erkundung der Welt; kein Smartphone, keine Kamera, keine VR-Brille könnte sie ersetzen.

Standort: Burggarten

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von der Industriellenvereinigung Steiermark realisiert.

Biografie:
Yasuhiro Chida ist ein aus Japan stammender Lichtkünstler. Er studierte Architektur an der Musashino Art University in Tokio. Von seinen persönlichen Erfahrungen im Bergsteigen, Eisklettern und Höhlenwandern beeinflusst, lotet er dieses besondere Raumbewusstsein in der Natur, sowie die beeindruckenden, körperlichen Sinneseindrücke in seinen immersiven Installationen aus. So schafft der Künstler mit oft ausgesprochen simplen Mitteln beeindruckende Erlebnisse im öffentlichen Raum. 2019 wurde Yasuhiro Chida mit dem Publikumspreis des International Light Art Award 2019 in Unna ausgezeichnet. Nebenbei entsteht sein eigenes Kunstmuseum, das Museum of Spatial Art in Tatsuno, Nagano, Japan.