SPHÄREN
Drei von den Besucher:innen begehbare Sphären tun sich im Innenhof des Graz Museum Schlossberg auf. Es sind riesige dreidimensionale Kugeln, die von unscharfen, aber doch lesbaren Texten definiert werden. Die leuchtenden Zeilen kreisen um unsichtbare Mittelpunkte, die Kugeln schweben auf und nieder. Jede der Sphären hat einen eigenen Themenschwerpunkt, die erste zeigt Texte der steirischen Schriftstellerin Rosa Pock, die vom Schreiben, von der Vielseitigkeit der Hand erzählt, die Hand die aber auch „schon das Jenseits berührt“, und so den Raum erzählerisch erweitert. Die zweite Sphäre zitiert Ludwig Wittgenstein, der sich mit Bild, Beschreibung, und Sprache mit Wahrnehmung beschäftigte. Die dritte Sphäre erzählt von Raum und Räumlichkeit, Aktionsraum und von Unendlichkeit. Um das digitale Kunstwerk sichtbar zu machen, ist die App „Iony“ erforderlich.
Eine Projektion an der Festungsmauer knüpft an diese Augmented Reality-Skulpturen im Innenhof an und eröffnet ebenso einen scheinbar dreidimensionalen Raum. Wie bereits in anderen Werken setzen sich Eva Schlegel, Valerie Messini und Damjan Minovski auch in „Sphären“ mit dem Raumbegriff, mit Immaterialität und dem Verhältnis von Bild und Sprache auseinander. Die in Zusammenarbeit erarbeiteten AR-Skulpturen von „Spären erweitern diese Auseinandersetzung mit dem Räumlichen, der Wahrnehmung und der Verbindung von Mensch und Objekt.
Ein Projekt zu Gast im Graz Museum Schlossberg.
Biografie
Eva Schlegel, lebt und arbeitet in Wien. 1997-2006 Professorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste, Wien. 2011 zeichnete sie als Kommissärin für den Österreichischen Pavillon auf der 54. Biennale di Venezia verantwortlich.
1988 und 1992 nahm sie an der Biennale Sydney teil, 1990 Aperto Venedig, 1995 gestaltete sie im Rahmen der Biennale di Venezia den österreichischen Pavillon zusammen mit Coop Himmelblau, 2017 Biennale Kochin, Indien. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in langjähriger Zusammenarbeit mit den Galerien Krinzinger (Wien), Wendi Norris (San Francisco) und Bo Bjerggard (Kopenhagen) sowie in zahlreichen österreichischen und internationalen Galerien, Museen und Institutionen, u.a. MAK (Wien), Brooklyn Museum (New York), LACMA (Los Angeles), Oklahoma Contemporary (Oklahoma City).
Zahlreiche permanente ortsspezifische Projekte realisierte sie, u.a. in Basel, Kopenhagen, Stockholm, Mumbai und San Francisco, ihre Werke sind u.a. in den Sammlungen der Albertina und des Belvedere, Wien, LACMA, Los Angeles, Museum of Contemporary Art, Chicago, Carlsberg Foundation, Denmark vertreten. Mehrere Publikationen zu ihren Arbeiten liegen vor, 2025 erschien das Buch Eva Schlegel bei Schlebrügge.Editor.
www.evaschlegel.com
Valerie Messini ist Architektin, digitale Künstlerin und Postdoc Senior Scientist am Peter Weibel Forschungsinstitut für digitale Kulturen. In ihrer Forschung untersucht sie mit digitalen Technologien Raum, Identität, Wahrnehmung und Interaktion. Ihre Dissertation „void set – über die Leere im virtuellen Raum“ wurde von Peter Weibel begonnen und nach dessen Tod von Clemens Apprich betreut. Sie publiziert in internationalen Fachzeitschriften und präsentiert ihre Arbeit auf zahlreichen Konferenzen.
Seit 2022 lehrt sie an der Universität für angewandte Kunst Wien das interdisziplinäre Seminar „OTHER MATTER – Exploring Spatial and Curatorial Strategies with Augmented Reality“, seit 2024 auch „Enzyklopädie der Medien“. Zuvor betreute sie (2022–23) Designstudios am Institut für Kunst und Architektur der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 2013 bis 2019 war sie Senior Lecturer am ./studio3 – Institut für experimentelle Architektur, Universität Innsbruck, wo sie VR-Seminare, digitale Strategien, Designkurse sowie Masterarbeiten betreute.
Ihr Architekturstudium an der Angewandten (Studio Prix) schloss sie 2011 mit Auszeichnung ab. Sie arbeitete für internationale Architekturbüros (u. a. Coop Himmelb(l)au [AUT], Snøhetta [NO], Flying Elephant Studio [IN]) und realisierte mit Eva Schlegel mehrere großmaßstäbliche Installationen. Seit 2017 ist sie Ziviltechnikerin. 2018 gründete sie mit Damjan Minovski das Studio 2MVD, das sich der Verbindung von Architektur mit digitalen Kunst- und Technologiepraktiken widmet.
Damjan Minovski studierte Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien und graduierte 2011. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler und Forscher in den Bereichen Architektur, visueller und digitaler Kunst. Er war Universitätsassistent an der Universität Innsbruck sowie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2017 arbeitet er gemeinsam mit Valerie Messini unter dem Namen 2MVD und konzentriert sich dabei auf die Verbindung von Architektur mit Innovationen und Fortschritten im Bereich der digitalen Kunst und Technologie. Derzeit lehrt er an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Informationen zur App:
Für diese Installation ist die Iony-App notwendig (kostenlos). Für einen entspannten Festivalbesuch empfehlen wir, die App bereits vorab herunterzuladen. Dies ist direkt über die Hompage iony.cc oder den App-Store möglich.
QR-Code zum App-Store (Apple und Android):
