Das Kunstfestival
der Bühnen Graz

Jana Habiger, Joschua Hohenbrink, Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini, Xaver Rath, Alice Zanutti, Bensu Kaya, Indy YuQian

YOUNG MASTERS EXHIBITION

Auch 2025 findet im Rahmen des Festivals die KLANGLICHT Young Masters Exhibition in den Seitentunneln des Schlossbergstollens statt. Dieses Jahr werden insgesamt fünf Werke von Nachwuchskünstler:innen gezeigt, die meisten von ihnen zum ersten Mal. Mit der Ausstellung bietet KLANGLICHT jungen und angehenden Künstler:innen und Kollektiven die Möglichkeit, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, Aufmerksamkeit zu gewinnen und dieser Art auch neue Kontakte für Kooperationen oder weitere Ausstellungen herzustellen.

Die diesjährigen Teilnehmer:innen sind Jana Habiger, Joschua Hohenbrink, Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini, Xaver Rath, Alice Zanutti, Bensu Kaya und Indy YuQian. Die Medienkunstwerke dieser Künstler:innen sind philosophisch bis dramatisch, teils sogar interaktiv und schaffen in den Höhlen des Stollens ihre ganz eigene, sehr stimmungsvolle Atmosphäre.

kuratiert von Jan Herman de Boer

Standort: Schlossbergstollen, Zugang über Schlossbergplatz

Diese Installation wurde mit freundlicher Unterstützung von der AVL realisiert.

Jana Habiger – IN THE END
Auf einer Miniatur-Version des Grazer Uhrturms ereignen sich seltsame Szenen. Es sind Szenen der biblischen Apokalyptik wie sie im Buch der Offenbarung beschrieben werden. Die Glocken des Uhrturms, die bereits aus vielen Gründen geläutet haben, verkünden nun eine weitere, neue Botschaft: Sieben Siegel öffnen sich, sieben Posaunen erklingen, sieben Schalen mit Plagen werden über die Welt ausgegossen.
Jana Habiger stellt mit „In the end“ eine Parallele zu unserer eigentlichen Realität her – einer Realität, die vielen Menschen durch Klimawandel, Massensterben von Arten und Erschöpfung natürlicher Ressourcen eigentlich surreal erscheint; so surreal wie die Realität in diesem Werk.

Joschua Hohenbrink – THE DRAGON’S CAVE
In seinem Projekt „Die Drachenhöhle“ erzählt Joschua Hohenbrink die Geschichte eines Drachens, der tief im Schlossberg ruht. Jedoch hält er sich nicht versteckt; vielmehr ist der Berg selbst der Drache. Er ist in die geologische und kulturelle Geschichte des Ortes eingebettet und hält sich in den Schichten der Zeit und der Natur verborgen. Mit wachsenden Pflanzen, die zu einem Netz aus Linien werden, die sich wiederum zu einem Drachen formen zeigt Hohenbrink einen Zyklus aus Verwandlung, Leben, Verfall und Wiedergeburt.

Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini, Xaver Rath – LET GO
Nicht jeder Moment muss geformt werden. Manchmal ereignen sich tiefgreifende Veränderungen, wenn sich der Mensch entschließt, die Erfahrung nicht zu gestalten, sondern zu beobachten. So lautet die Botschaft von „Let go“. Die Installation von Konstantin Postl, Mattia Fiacco Mazzini und Xaver Rath untersucht die Spannung zwischen Kontrolle und Akzeptanz in Träumen und damit auch im Leben. Mittels einer Schnittstelle kann das Publikum den hier erlebten Traum beeinflussen: Jede Berührung verändert ihn. Doch je mehr Interaktion stattfindet, desto mehr Widerstand leistet das System. Chaos und Leere folgen und weichen erst der Schönheit, wenn auch die Kontrolle endet – und man einfach loslässt.

Alice Zanutti, Bensu Kaya – THE CROSSING
Eine Wasseroberfläche, die zunächst ruhig erscheint, wird von versteckten Strömungen bewegt. Warmes Weiß wird stets durch aggressives Rot gestört. Und ein Karussell der Silhouetten dreht sich unaufhörlich. An Ruhe – gar Sicherheit – ist hier nicht zu denken. Das Publikum beobachtet aus der Ferne. Ein Eingreifen ist nicht möglich.
„The Crossing“ von Alice Zanutti und Bensu Kaya ist eine Installation aus Licht und Schatten und erzählt die Geschichte von Migration: Vertreibung, die Illusion von Sicherheit, Gefahr, Tod und nicht zuletzt auch der passive Blick der Welt auf humanitäre Krisen.

Indy YuQian – FRAGEMENTS OF IDENTITY
„Fragments of Identity“ ist eine audiovisuelle Installation, die sich mit Selbstfindung zwischen zwei Kulturen auseinandersetzt. Im Zentrum steht das Porzellan, das einst von China in die Niederlande reiste, sich dort von seinen chinesischen Vorfahren löste und sich mit der Entwicklung der niederländischen Keramik als eigenständiges und wertvolles Kulturerbe etablierte.
Wie das Porzellan kam auch Indy YuQian selbst von China in die Niederlande und fand sich dort in einer Kultur wieder, die oft anders war als sie erwartet hatte. Auf Basis dieser Analogie erforscht die Künstlerin mit ihrem Projekt kulturelles Leben, hinterfragt Traditionen und feiert Identität.